Musiktherapie stellt innerhalb der Musikschulen ein eigenständiges Aufgabenfeld dar und ergänzt das klassische Instrumentalangebot auf sinnvolle Weise. Besonders im Hinblick auf das psychosoziale Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen übernimmt sie in einem pädagogisch orientierten Umfeld eine bedeutende Funktion.
Im Gegensatz zur Musikpädagogik, deren primäres Ziel das Erlernen eines Instrumentes ist, nutzt die Musiktherapie die Wirkung von Musik gezielt als Mittel zur Förderung persönlicher Entwicklungsprozesse. Sie unterstützt und vertieft Wahrnehmung, Kommunikation, Verhalten und emotionalen Ausdruck. Zentrale Bedeutung hat dabei die therapeutische Beziehung. Im Vordergrund steht häufig die Improvisation. Daneben kommt auch das Arbeiten mit Liedern, Rollenspielen, körperorientierte Musikübungen sowie imaginativen Methoden zum Einsatz.
Ein vielfältiges Instrumentarium lädt dazu ein, musikalisch zu experimentieren und kreative Prozesse in Gang zu setzen.
Musiktherapie kann bei sehr unterschiedlichen Indikationen zum Einsatz kommen:
• Schwierigkeiten in der zwischenmenschlichen Kommunikation
• Emotionale Belastungen oder herausfordernde Lebensphasen
• Auffälligkeiten im sozialen Verhalten oder in der Beziehungsfähigkeit
• Verzögerungen in der Entwicklung
• Motorische Unruhe, Unkonzentriertheit und Impulsivität
• Tendenz zu Rückzug oder ausgeprägte Schüchternheit
• Weitere individuelle Anliegen
Das Angebot steht grundsätzlich allen offen und es kommen auch Menschen in die Musiktherapie, die keine konkrete Problematik mitbringen. Für sie steht das kreative Musizieren, die Freude am freien Spiel und das Entdecken eines offenen Gestaltungsraums im Mittelpunkt.